Unser Konzept

„Fit fürs Leben – von Anfang an“ – Pädagogische Konzeption

1. Definition

Die Familientreffs im Landkreis Göppingen sind ein Kooperationsangebot des Landkreises Göppingen gemeinsam mit den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege (DRK Kreisverband Göppingen e.V., Caritasverband Fils Neckar Alb, Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenbezirks Göppingen, AWO Kreisverband Göppingen e.V.), dem Haus der Familie Göppingen sowie den Standortkommunen (Bad Boll, Deggingen, Göppingen, Bodenfeld, Geislingen, Eislingen, Ebersbach, Süßen, Salach, Schurwald, Uhingen).
Die Familientreffs im Landkreis Göppingen haben im Rahmen der Gesamtkonzeption „Familie stärken“ die Aufgabe, schon frühzeitig mit niederschwelligen Angeboten (Familienbildung, -beratung und –hilfe) Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten für Familien zu schaffen.
Durch die Familientreffs werden die familienfreundlichen Rahmenbedingungen im Landkreis Göppingen verbessert und dadurch gleichzeitig auch der Stellenwert von Familie für den Landkreis hervorgehoben.

2. Grundhaltung

 Die Arbeit im Familientreff ist geprägt von Wertschätzung, Verständnis, Respekt und Vertrauen gegenüber allen Besucherinnen und Besuchern.

3. Ziele

  • Familientreffs knüpfen mit ihren Angeboten an den Bedürfnissen der Familien an.
  • Die Familientreffs sind offen für alle Familien. Sie ermöglichen ihnen einen Zugang zu allen Angeboten ungeachtet ihrer persönlichen Unterstützungsbedürfnisse.
  • Die Familientreffs fördern die Vielfalt der Kulturen, ermöglichen kulturelle und soziale Integration und vermitteln interkulturelle Kompetenzen.
  • Die Angebote richten sich schwerpunktmäßig an Familien mit Babys und kleineren Kindern. Diese sollen in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder pädagogisch begleitet und unterstützt werden.
  • Der Familientreff bietet die Möglichkeit, seine Angebote wohnortnah und unkompliziert in Anspruch zu nehmen.

Erreicht werden soll dabei:

  1. Stärkung der Erziehungskompetenzen und Erziehungsverantwortung
    Durch die Angebote der Familientreffs sollen auch sozial benachteiligte Familien erreicht werden.
  2. Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung
    Sie bildet die Basis für eine gesunde und leistungsstarke Persönlichkeitsentwicklung des Kindes.
  3. Sensibilisierung der Eltern für die altersspezifischen Bedürfnisse ihres Kindes
    Eltern erkennen die Bedürfnisse ihrer Kinder und können sie dadurch adäquat fordern und fördern.
  4. Hilfe zur Selbsthilfe
    Durch den Austausch und Begegnung finden Familien zusammen um gemeinsamen Interessen nachzugehen und sich gegenseitig im Alltag zu unterstützen.
  5. Prävention
    Hilfen setzen nicht erst bei aktuellen Problemen oder Krisen an. Die Familientreffs arbeiten präventiv und entwickeln soziale Netzwerke im Lebensumfeld von Familien.
  6. Integration von sozialen Randgruppen
    Durch die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten sollen Familien erreicht und unterstützt werden, die auf Grund ihrer sozialen Problemlagen in Gefahr sind, an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden und sich als ausgegrenzt erleben.
  7. Förderung der seelisch, geistig und körperlichen Entwicklung der Kinder
    Durch Kontakte mit Gleichaltrigen soll der Aufbau sozialer Kompetenzen unterstützt werden.
  8. Hilfestellung im Loslösungsprozess zwischen Mutter und Kind
    Vorbereitung auf den Kindergarten und die Berufstätigkeit der Mutter.
  9. Der Familientreff soll in der Kommune Anlauf- und Servicestelle für familienrelevante Frage sein und vor allem zu Fragen im Kleinkindbereich eine fachkundige Beratung anbieten.

4. Angebotsstruktur

4.1. Der „Cafétreff“

Das Herzstück jedes Familientreffs ist einmal wöchentlich das offene Café.
In ihm werden pädagogische und alltagsorientierte Themen von der Leiterin oder von Referenten anderer ortsnaher Einrichtungen angeboten.
Außerdem dient es zum Austausch der Eltern untereinander. Dadurch können Eltern neue Erfahrungen sammeln und sich in neuen Rollen ausprobieren. Es ermöglicht der Leiterin mit den Müttern und Kindern und deren Bedürfnissen in Kontakt zu kommen und kurze Beratungssequenzen anzubieten. Die parallel laufende Kinderbetreuung wird von qualifizierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durchgeführt.
Hierbei wird durch altersgerechtes Spielmaterial die Entwicklung der Kinder gefördert und auf die Stärkung sozialer Kompetenzen der Kinder untereinander Wert gelegt.

4.2. Weitere Angebote

Darüber hinaus bietet jeder Familientreff noch weitere Angebote zu unterschiedlichen (Öffnungs-)Zeiten an:

  • Je nach Größe der Gemeinde kann aufsuchende Beratungstätigkeit zu Hause und Willkommensbesuche bei Familien mit Neugeborenen durch die Familientreffleitung stattfinden.
  • Die Leiterin arbeitet eng mit anderen Familienunterstützenden Stellen des Landkreises zusammen und stellt Kontakte zu diesen her.
  • In jedem Familientreff finden regelmäßige Bildungsangebote von Gesundheitsfachkräften und Psychologischen Fachkräften beispielsweise aus der Psychologischen Beratung des Landkreises statt.
  • Alle weiteren Angebote, wie z.B. Babytreffs, PEKiP, ElBa oder die türkischen Teestuben werden durch die Familientreffleitung mit dem Kreisjugendamt, der Standortkommune und dem jeweiligen Träger abgesprochen.

5. Unterstützung der Familientreffarbeit durch Mitwirkende Mitarbeiter und Ehrenamtliche

Mögliche Betätigungsfelder für Mitwirkende Mitarbeiter und Ehrenamtliche im Familientreff können je nach Angebotsstruktur sein:

  • organisatorische Mithilfe im Cafèbetrieb
  • Unterstützung in der Kinderbetreuung
  • Begleitung von Familien.

Um Familien mit Migrationshintergrund besser zu erreichen, können Mitwirkende Mitarbeiter und Ehrenamtliche mit anderer Muttersprache bei Gesprächen und pädagogischen Themen als Multiplikatoren oder auch Mentoren fungieren.

Dadurch wird deutlich, welche wichtigen Aufgaben im Familientreff übernommen werden können. Die Tätigkeit wird deshalb durch adäquate Angebote über das Landratsamt und über die Leiterinnen honoriert. Dazu gehören regelmäßige gemeinsame Fortbildungen sowie regelmäßige Angebote zur gemeinsamen Freizeitgestaltung.

In gemeinsamen Teamsitzungen können alle Mitwirkende Mitarbeiter und Ehrenamtliche ihre Anregungen in die Programmgestaltung und Weiterentwicklung des Familientreffs einbringen.

6. Kooperation

Die Familientreffs sehen sich als Netzwerke im Gemeinwesen. Sie knüpfen Kontakte zu Kooperationspartnern und regen gemeinsame Projekte entsprechend dem Bedarf und den vorhandenen Ressourcen an.